EDUARD JULIUS FRIEDRICH BENDEMANN - Der Maler und die nach ihm benannte Strasse
Die von Inge Sauer gestaltete Broschüre ist unter folgenden Link sichtbar:
Eduard Julius Friedrich Bendemann (Berlin 1811, Düsseldorf 1889)
1827 folgt Bendemann seinem Lehrer Wilhelm von Schadow von der Berliner Kunstakademie nach Düsseldorf. Dort gehört er zu seinem engen Freundeskreis und bald auch als Schwager von Schadow und Hübner zu deren Familien. Gemeinsam reisen die Freunde nach Rom, und begeistern sich für die Werke der Renaissance und die
italienische Landschaft. Durch gemeinsame Aufträge für Illustrationen in Prachtausgaben (z.B. das Nibelungenlied,
gemeinsam mit Rethel, Hübner und Stilke), die weit verbreiteten Kupferstiche seiner Gemälde* und die
monumentalen Ausmalungen des Dredner Schlosses ist Bendemanns Werk weit über die regionalen Grenzen
hinaus bekannt. Als Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie (1859-1867) trägt er dazu bei, die Tradition seiner
Vorgänger fortzuschreiben.
* Ein von Ruscheweyh gestochener Stich der „trauernden Juden im Exil“ wurde 1831 als Jahresgabe des Kunstvereins der Rheinlande und Westfalen vergeben. Leider wurde die nach Bendemann benannte, repräsentative Allee an der Kunstakademie 1936 nach Fritz Roeber
(1851-1924) umbenannt, der 1908 Direktor der Staatlichen Kunstakademie wurde. Die Straße wurde nach der Zeit des Nationalsozialismus nicht wieder nach ihm benannt. Bendemann musste 1956 als Namensgeber einer
gesichtlosen Straße in Bahnhofsnähe weichen.
Das Bild: Kollektiv-Arbeit von Eduard Bendemann, Theodor Hildebrandt, Julius Hübner, Wilhelm von Schadow, Karl Ferdinand Sohn: Der Schadow-Kreis (Die Familie Bendemann und ihre Freunde) 1830-31
Die Geschichte der Straße
Die Geschichte der Bendemannstraße ist ein trauriges Beispiel nicht aufgearbeiteter Geschichte des Nationalsozialismus. Von 1900 bis 1937 trug die Straße an der Nordseite der Kunstakademie den Namen „Bendemannstraße“. Eduard Julius Friedrich Bendemann war von 1859 bis 1867 Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie. Wie Felix Mendelssohn Bartholdy kam er aus einem großbürgerlichen jüdischen Berliner Elternhaus. Auch er war getauft, wie auch sein Vorgänger als Direktor der königlichen Kunstakademie Schadow, der auch sein Freund und Lehrer war. 1937 wurde die 1900 nach ihm benannte Straße an der Nordseite der Kunstakademie in „Fritz-Roeber-Straße“ umbenannt.
Nach dem Krieg dauerte es zwölf Jahre, bis die Stadt sich entschloss, einen Ausgleich für diese antisemitische Fehlentscheidung zu suchen. Die Straße, die nun 1956 nach Bendemann benannt wurde, zeichnet sich allerdings durch besondere Hässlichkeit aus - sie ist eine ziemlich verkommene Reststraße um ein Parkhaus mit zwei kurzen Stücken zur Charlotten- und zur Karlstraße hin.
Entwurf für ein Plakat an der ehemaligen Bendemannstrase
Schulen und Vermittlung
(Details unter gleichnamiger Rubrik im Hauptmenü)
Im Bild: „Lebende Bilder“ – Erwachsene mit Behinderung in einer Kreativitätsgruppe vom Studio 111, gemeinsames Projekt von Arbeit und Leben e.V. mit Unsere Straßen – unsere Künstler e.V. ein weiteres Projekt in diesem Rahmen waren Bendemann-Potraits als Collagen von Schülern der SKH St. Benedikt mit der Künstlerin Gabi Luigs und ein Straßenfest auf der Bendemannstraße, Zu Gast unter anderem eine französischsprachige Gemeinde mit afrikanischen Wurzeln.
Die Akteurinnen und Akteure von der Bendemannstraße in der Freien Evanglischen Gemeinde:
Freie Evangelische Gemeinde; Unsere Straßen – unsere Künstler e.V.; Parkhaus Contipark-Unternehmensgruppe; DDA, Düsseldorfer Diamorphinambulanz; platzgrün e.V.; Arbeit und Leben e.V.; FFT (Forum Freies Theater); Krass e.V.; Städtische Kath. Hauptschule St. Benedikt; Caritas Kindertagesstätte und Familienzentrum Bahnhofsmission; zitty.familie, Haus für Kinder, Jugendliche und Familien u. a.
Werk
Bendemann und die Musik
Hier bei Bendemanns bin ich liebend aufgenommen, und er ist ein gar prächtiger Künstler.
Eine wunderschöne Zeichnung von Robert hat er nach einem Daguerotyp hat er mir gemacht, jetzt macht er die meinige als Seitenstück. (Clara Schumann 1859)
Die Zeichnung, die Schumann als melancholischen Romantiker zeigt, fand im 19. Jahrhundert große Verbreitung. Robert Schumann, Clara Schumann, Kohlezeichnungen von Eduard Bendemann, 1859, Robert-Schumann-Haus Zwickau